Wenn das Skelett aus dem Lot ist.
Ein statisch-dynamisches-energetisches Behandlungskonzept
Um die Statik des menschlichen Skelettes besser verstehen zu können, müssen drei physikalische Gesetze berücksichtigt werden:
Eine Abweichung des Kreuzbeins aus der Horizontalen bedingt eine kompensatorische Abweichung der Wirbelsäule aus dem Lot mit einer S-förmigen Seitenverbiegung - der Skoliose. Der Rumpf mit der ihn aufrecht haltenden Wirbelsäule, dem Brustkorb und dem Becken ist mehr als in einer Hinsicht das Zentrum verschiedener Geschehen im menschlichen Organismus.
Die Aufgabe des Skelettes, den Körper gegen die Schwerkraft zu halten, kann es nur bewältigen, wenn es im Lot steht und die Wirbelsäule - ähnlich einer Mastenkonstruktion bei einer Segeljacht - beim Gehen symmetrisch um das Lot herum schwingen kann. Ist das nicht der Fall, können sich alle Gelenke vom Scheitel bis zur Sohle verkanten. Dies führt nicht nur zu erhöhten Abnutzungserscheinungen in den betroffenen Gelenken, sondern über die in der Folge gestörten Spinalnerven sowie Nerven des autonomen Nervensystems (Sympathikus, Parasympathikus) außerhalb des Bewegungsapparates zur Fehlfunktion mit
Eine Fehlstatik ist oft ursächlich oder zumindest verstärkend verantwortlich für Symptome oder Schmerzzustände wie Halux valgus, Ischialgie, Lumbalgie, Schulter-Arm-Syndrom, Intercostalneuralgien
und andere Gelenkaffektionen verschiedenster Lokalisation bis hin zu psychischen Störungen.
Betrachtet man das Becken von der Seite, so befindet sich die seitliche Achse (Transversale) in der Mitte des Ileosakral-Gelenkes. Hier befindet sich also der Drehpunkt - das Zentrum. Bei einem Rad
befände sich hier die Nabe. Die Hüftgelenkspfanne liegt jedoch außerhalb des Zentrums mit einem Abstand von ca. 6-7 cm Entfernung. Weicht das Kreuzbein aus seiner horizontalen Lage ab, so ist eine
dreidimensionale Abweichung möglich. Da die Fehlhaltung in der Regel mit einem Bein kompensiert wird, kommt es zu drei grundsätzlichen Haltungstypen, wobei die Mischformen vorherrschen.
Es sind dies:
Auswirkungen auf die Gelenke
Nicht nur die Hüft- und Kniegelenke werden punktuell belastet, sondern viele Gelenke des menschlichen Körpers verdrehen und verkanten sich, womit diese disponiert sind, z B. eine Arthrose deformans
zu entwickeln. Diese Dispositionen sind leicht an frühzeitigen Einschränkungen der Gelenkbeweglichkeit zu erkennen.
Das Hüftgelenk als Beispiel ist bei jedem Schritt in der Lage, das Siebenfache des Körpergewichtes mit seiner großen Gelenkfläche zu tragen. In der Folge des Beckenschiefstandes hat es nun nur
noch eine verkleinerte Kontaktfläche, auf dem die ganze Last liegt. So wird die Knorpelschicht schließlich zerstört. Auch Bänder und Gelenkkapseln werden asymmetrisch gedehnt bzw. schrumpfen mangels
adäquater Dehnung. Die nun freiliegenden Nerven der Knorpelschicht schmerzen unerträglich, und so belastet nun der Betroffene das andere Bein, bis auch dort der Schmerz unerträglich wird.
Man spricht hier von einer funktionellen Beinlängendifferenz, nicht von einer anatomischen Beinlängendifferenz. Sehr beachtenswert ist, dass ein sehr großer Anteil aller Beinlängendifferenzen auf
eine Fehlstellung des Beckens zurückzuführen ist und sich problemlos korrigieren lässt.
Auswirkungen auf die Muskulatur
Jede Fehlstellung des Beckens wird zwangsläufig einerseits muskuläre Verpannungen zur Folge haben, andererseits wird es durch die Schonhaltung des Betroffenen wiederum zwangsläufig zu Muskelproblemen
kommen.
Auswirkungen auf die Organe
Übermittler von Befehlen und Aktivitätsrückmeldungen vom Organ zum Gehirn und umgekehrt sind die Nerven des Vegetativums, die über das Rückenmark und die Zwischenwirbelkanäle (Spinalkanal) ihre
Bahnen zu den Organen ziehen.
Durch einen Beckenschiefstand hervorgerufene Wirbelfehlstellungen bedeuten immer Fehlsteuerung und Fehlversorgung der betroffenen Organe, da es im Bereich der Zwischenwirbelanläle zu Einengungen mit
Irritationen der Spinalnerven kommt. Jede Art von Skoliose, ob stark oder gering, kann sich auf das Vegetativum negativ auswirken. Es kann auch zu Schmerzen in den Dermatomen, Myotomen und
Sklerotomen kommen.
Auswirkungen auf die Meridiane
Nach der Lehre der traditionellen chinesischen Medizin durchfließen Energien unseren Körper. Diese fließen auf ganz bestimmten Bahnen - den sogenannten Meridianen. Sie versorgen energetisch den ganzen Körper - von den unterschiedlichsten Gewebeverbänden - beispielsweise Skelett, Muskulatur bis hin zu Drüsen und Organen. Kommt es nun am Skelett an den Gelenkflächen durch Fehlhaltung zu Punktbelastungen, so entsteht an den Belastungspunkten ein erhöhter Druck. Diese betroffenen Zellgruppen nehmen also erhöhte Energie auf und stören so einen harmonischen Energiekreislauf. Der gestörte Energiekreislauf seinerseits stört nun wiederum die Versorgung anderer Körperregionen aufs neue, mit all seinen negativen Auswirkungen auf das Skelett, die Muskulatur, Organe, Drüsen usw.
Die Anamnese
Hier bedienen wir uns nebst dem Gespräch mit dem Patienten eines Tast-, Sicht- und Funktionsbefundes, wobei dem Tastbefund der Ohr-Reflexzonen eine ganz besondere Bedeutung zukommt.
Der Ohrtastbefund
Es ist mehr als 30 Jahre her, seit Dr. med Paul Nogier aus Lyon auf dem Akupunkturkongress in Marseille erstmalig über seine persönlichen Erfahrungen mit Reflexzonen und Reflexpunkten in dem äußeren
Ohr und in der Ohrmuschel berichtete.
Von außerordentlichem Interesse ist die Feststellung von energetisch veränderten Punkten auf einer scheinbar gesunden Ohrmuschel. Beim gesunden Menschen ist die Ohrmuschel normalerweise
schmerzlos. Tritt jedoch eine Energiefluss-Störung auf, findet man am Ohr schmerzhafte Punkte, die sich in den einzelnen Fällen sogar von selbst bemerkbar machen. Im Ohr spietelt sich der gesamte
menschliche Körper mit allen Einzelheiten. Die sehr hohe Empfindlichkeit der Ohranwendung gibt uns durch den Tastbefund in sehr kurzer Zeit die nötige Information und weist auf exakt zu
lokalisierende Energiefluss-Störungen hin wie überlastete Gelenke, Bandscheiben, Zähne, Narben usw.
Aber auch die optische Inspektion der Ohrmuschel vermittelt sehr deutliche Hinweise über gestörte Korrespondenz-Zonen. An solchen Zonen lassen sich Verfärbungen, Schuppenbildungen, Knötchenbildungen,
Eindellungen und sogar Ulzera erkennen. Dieser Tast- und Sichtbefund am Ohr zeigt dem Behandler sofort den Weg, wie der Patient behandelt werden muss.
Die Behandlung
Aus dem Bewusstsein, dass eine gestörte Statik immer den Energiekreislauf negativ beeinflussen wird und umgekehrt, soll der Wirbelsäulen-Basis-Ausgleich immer mit einer Akupunkt-Massage verbunden werden. Die Behandlung beruht einerseits auf den Erkenntnissen der klassischen Akupunktur und andererseits auf den Erfahrungen der westlichen Massage, Dehn- und Bewegungstechniken. Mit diesem Behandlungskonzept ist es in relativ kurzer Zeit möglich, einen Beckenschiefstand in einer sehr sanften und angenehmen Art und Weise zu beheben, was bewirkt, dass das Skelett wieder im Lot und damit die Energien das Fließgleichgewicht wieder finden.
Bei der ganzen Behandlung kommt einem speziellen Schwingkissen eine ganz besondere Bedeutung zu. Durch sanftes Schwingen des Patienten auf dem Kissen - der Patient befindet sich dabei in der Bauchlage - kommt es in der Kombination von Schwingung und Dehnung zu einer Entspannung im ganzen Körper. Dabei werden alle Gelenke sehr sanft mobilisiert, und die optimal entlasteten Gelenke, in erster Linie die Wirbelsäule, bewirken sogar ein Regenerieren der Bandscheiben.
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